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Teilemanagement im Umfeld von CAD und PLM

Dr. Lars Langenberg, Christian Kind, Pumacy Technologies AG
Berlin, Mai 2015

Die Einsparpotentiale durch Wiederholteile gegenüber Eigen- bzw. Neukonstruktionen sind unbestritten. U.a. darum bestehen komplexe Produkte im Maschinen-, Automobil- und Flugzeugbau bis zu 90% aus Norm- und Standardteilen bzw. Teilen, die in gleicher Form in verschiedenen Produkten oder Baugruppen verbaut werden. Gleichzeitig existieren auf diese Teile viele Sichten, d.h. verschiedene betriebliche Funktionsbereiche arbeiten mit bzw. an diesen Teilen: Konstruktion, Simulation nebst Digital Mockup, Fertigung, Montage und Einkauf, aber auch Partner und Zulieferer. Dabei werden zusätzlich zur geometrischen Gestaltung (Beschreibung der 2D/3D-Geometrie) verschiedenste technische Parameter, organisatorische und kaufmännische Daten erzeugt.

Teilemanagement-Systeme

Einem einheitlichen, für alle Prozessbeteiligte zugänglichen Teilestamm kommt daher eine enorme Bedeutung im Produktlebenszyklus zu. Teilemanagement-Systeme erheben den Anspruch, unabhängig von der jeweiligen Sicht, dem CAD- oder EDM/PDM-System alle relevanten Informationen über die im Unternehmen bereits verfügbaren Teile, ggf. einschließlich Norm- und Zukaufteile in hoher Qualität bereitzustellen.

Marktgängige Teilemanagement-Systeme bieten in der Regel folgende typische Kernfunktionen:

  • Klassifizierung
  • Abbildung von Merkmalleisten
  • Stammdatenverwaltung
  • Dokumentenmanagement
  • Suche bzw. Recherche

Unter Zusatzfunktionen sind insbesondere die aus dem Bereich E-Commerce hervorzuheben. Fast alle Zulieferer bieten über ihre Internet-Portale 2D/3D-Modelle an, die sich in das Teilemanagement-System einbinden lassen.

Integration als Schlüsselfunktion

Die Integration des Teilemanagements in die betriebliche IT-Umgebung umfasst zwei Aspekte:

Für die CAD-Integration müssen maßgerechte oder vereinfachte Geometriemodelle bereitgestellt werden und verarbeitet werden können. Neben nativen CAD-Modellen werden auch neutrale CAD-Formate (DXF, IGES, STEP, etc.) verwendet. Neben den Geometriemodellen umfassen Informationen zu Produkten und Konstruktionsteilen auch organisatorische und kaufmännische Daten, z.B. Ident-Nr., Werkstoff, Gewicht, Anforderungslisten, Testergebnisse, Lieferantenverzeichnisse oder Preise. Diese Daten müssen ggf. über Schnittstellen mit EDM/PDM-, ERP- und ggf. anderen Datenmanagementsystemen abgeglichen werden.

Systemauswahl und -einführung

Aufgrund der Vielzahl an nationalen, branchen- und firmenspezifischen Randbedingungen fallen die Anforderungen an das Teilemanagement im Einzelfall sehr unterschiedlich aus. Erst durch die Integration des Teilemanagements in die betriebliche IT-Umgebung, vor allem EDM/PDM und ERP, wird dessen wirtschaftliches Potenzial ausgeschöpft. Bei der Systemauswahl sollte daher die Integrationsfähigkeit über spezifische Funktionen gestellt werden. Zahlreiche industrielle Fallbeispiele zeigen, dass durch die Einführung eines auf das Unternehmen abgestimmten Teilemanagement-Systems der gesamte Produktlebenszyklus profitiert.

Linkhinweis: Teilemanagement-Software

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