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Engineering Knowledge Management Teil II: Technologie & Systeme

erschienen im EDMPDM-Newsletter (ISSN 1618-9744) Ausgabe 1/2004
Autoren : Dr. Toralf Kahlert, Thomas Marwinski

 

Zu jeder Initiative, Wissensmanagement in einem Unternehmen zu fördern, gehört auch die Auswahl eines geeigneten Knowledge Management Tools. Zurzeit stellt sich der Markt für KM-Tools sehr heterogen dar. In ihrer Komplexität und ihrem Funktionsumfang decken die unter dem Begriff ?Wissensmanagement? angebotenen Anwendungen mehr oder weniger nur einen Teil der Anforderungen für ein ganzheitliches Wissensmanagement ab.

Einen ganzheitlichen Ansatz nimmt das unten dargestellte Architekturmodell für ein integriertes Wissensmanagementsystem auf. Das Knowledge Portal gewährt dem Anwender so einen einheitlichen Zugriff auf die bisher in einzelnen Applikationen eingebundenen Lösungen.

Die Informationsmanagement Ebene bietet eine einheitliche Sicht auf die zu integrierenden, externen Quellen, seien es jetzt Textdateien oder Personenverzeichnisse aus Datenbanken oder dem Internet. Die Informationen aus den verschiednen Wissensquellen werden hier verwaltet und abgelegt. Hier definierte Aufgaben, wie z.B. Benutzer- oder Rechteverwaltung entsprechen den Funktionalitäten des herkömmlichen Doku-mentenmanagements.

Innerhalb einer Taxonomie werden die im System abgelegten Informationen strukturiert. Zur Klassifikation und Indexierung werden die Dokumenteninhalte anhand informationslinguistischer Verfahren und Ver-fahren des überwachten Lernens inhaltlich erfasst.

Auf der Ebene der Dienste sind die Funktionalitäten, die ein KM-Tool zur Verfügung stellen muss, aufgeführt. Collaboration Services unterstützen sowohl synchrone als auch asynchrone Kommunikationsformen. Beispielsweise bieten Konferenzsysteme, Diskussionsforen, persönliche und projektbezogene Kalender die Plattformen für den Wissensaustausch. Im Rahmen von Discovery Services werden Such- und Abfragefunktionalitäten sowie Bewertungsschemata für die erzielten Ergebnisse abgedeckt. Technologien wie semantische Suchverfahren oder natural language processing kommen hier genauso zum Einsatz wie intelligente Agenten, die für den Anwender nach von ihm zuvor definierten Themen suchen oder ihn über Änderung oder Neueinstellung von Dokumenten oder Beiträgen informieren.

In den Bereich der Document Services fällt die Verwaltung, Versionierung und Archivierung des an Dokumente gebundenen Wissens. Um selbst Dokumente zu erstellen und zu veröffentlichen, bieten Publishing und Template Services dem Anwender Unterstützung. Primär entsprechen diese Funktionalitäten denen von Content Management Systemen.

In der Anwenderschicht werden die Kombinationen verschiedener Dienste integriert. Eine Best Practice oder Lessons Learnt Applikation greift beispielsweise beim Erstellen und im Review-Prozess neuer Beiträge auf den Editor eines Publishing Service und auf die Workflow-Funktionen eines Collaboration Services zu.

Die derzeit am Markt befindlichen KM-Tools erfüllen zum Teil schon den hier beschriebenen Ansatz. Eine kleine Auswahl wird hier von aktuellen Systemen vorgestellt.